Die Entstehung des Wolhynier Umsiedlermuseums – Film
Fluchterfahrungen von zwei Generationen – Film
Kindheitserinnungen zweier Zeitzeuginnen – Film
Auf den Spuren der Wolhyniendeutschen – Broschüre

Medien- und Autorenwerkstatt zur wolhyniendeutschen Geschichte

Im September 2022 veranstaltete das Wolhynier Umsiedlermuseum eine dreitägige Medien- und Autorenwerkstatt in Linstow. Sechs junge Frauen und ein Mann aus der Ukraine und Deutschland erarbeiteten in kleinen Projektgruppen Videos und Texte zu den Themen Flucht und Vertreibung. Dem Schicksal der Wolhyniendeutschen, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor der Roten Armee nach Linstow flüchteten, wurden die Fluchtgeschichten von jungen Ukrainerinnen gegenübergestellt, die nach dem Überfall der russischen Armee aus der Ukraine an unterschiedliche Orte in Deutschland geflohen sind.

Zunächst besichtigten die Teilnehmerinnen das Museum und seine beiden Ausstellungen, um sich mit der wolhyniendeutschen Geschichte vertraut zu machen. Ergänzende Informationen zur vielschichtigen Geschichte dieser deutschen Minderheit und zur Entstehung des Museums erhielten sie von Museumsleiter, Michael Thoß und dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Johannes Herbst. Abgerundet wurde die Recherchephase durch Gespräche mit drei Zeitzeugen, die die Flucht als Kinder erlebt haben.

Bei einer Exkursion durch Linstow besuchten die Teilnehmer Orte, die für die Flüchtlinge in der Anfangszeit eine wichtige Rolle gespielt haben, wie z.B. das Gutshaus mit seiner wechselnden Funktion als Massenunterkunft, Konsum, Kulturraum, Schule oder Gemeindebüro, aber auch die ehemalige Schnapsbrennerei, der Linstower See, die Kirche oder die ehemalige Schule.

Nach der Einführung in das historische Thema der Werkstatt entschieden sich die Teilnehmer, wie sie die gesammelten Informationen aufarbeiten und präsentieren werden. Zur Auswahl stand dabei die Erstellung von Interviews, Reportagen oder Blogbeiträgen sowie die Produktion von kurzen Dokumentarfilmen. Dabei wurden sie von den Journalistinnen Ira Peter und Larissa Mass begleitet, die die Workshop-Teilnehmenden in die unterschiedlichen Genres einführten und bei der Erstellung der Beiträge unterstützten.

Die entstandenen Produkte zeigen eine tiefe und sensible Auseinandersetzung mit der Geschichte der Wolhyniendeutschen. Ein besonderes Erlebnis für die Teilnehmenden war dabei neben dem interkulturellen Austausch zwischen Ukrainerinnen und Deutschen auch der intergenerationelle Austausch zwischen jungen Erwachsenen und Zeitzeugen.

Die in den Workshops erarbeiteten Produkte wurden am Ende der Medienwerkstatt den Vereinsmitgliedern präsentiert. Neben den hier gezeigten Filmen ist auch eine Broschüre entstanden, die kostenfrei beim Wolhynier Umsiedlermuseum bestellt werden kann.

Die Medien- und Autorenwerkstatt wurde gefördert vom Kulturreferat für Russlanddeutsche mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.