Thematische Schwerpunkte der Bildungsarbeit

Ausgangspunkt für die pädagogische Arbeit im Wolhynier Umsiedlermuseum ist die wechselvolle Geschichte einer deutschen Minderheit, die in dem historisch kurzen Zeitraum von 1860 bis 1960 die unterschiedlichsten Formen der (Zwang-) Migration erlebt und erlitten haben. Auch unter widrigsten Umständen ist es den Menschen gelungen ihre Sitten und Gebräuche zu wahren. Für die pädagogische Vermittlungsarbeit ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zu zentralen Themen der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, wie:

  • Deportationen von ethnischen Minderheiten im zaristischen Russland
  • Bevölkerungs- und Vernichtungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus
  • Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten
  • Aufbau der „sozialistischen“ Gesellschaft in der DDR
  • Sozialer Wandel im ländlichen Raum in unterschiedlichen politischen Systemen
  • Politische Wendezeit in der DDR
  • Migration heute

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vermittlung ihrer Alltagskultur, wie:

  • Zubereitung von Speisen
  • Sitten und Gebräuche
  • Sprache
  • handwerkliche und gartenbauliche Tätigkeiten

Angebote

Zusätzlich zu den klassischen Museumsführungen, die sich vorwiegend an Erwachsene richten, bieten wir altersgemäße Angebote für Kinder und Jugendliche:

Projekttag

  • führen wir im Zeitrahmen von drei bis fünf Stunden durch. Im Mittelpunkt steht dabei der Themenkomplex Flucht und Vertreibung im 20. und 21. Jahrhundert. Die Materialien und Methoden richten sich hierbei nach der Zusammensetzung und den Interessen der Gruppen.

Mehrtägige Seminare

  • bieten die Gelegenheit, einzelne historische Themenkomplexe zu vertiefen. Weiterhin können Exkursionen in die Umgebung mit Schnittstellen zur Natur- und Umweltbildung integriert werden. Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung bietet ganzjährig das Van der Valk Ressort in Linstow, das sich fußläufig in der Nähe des Museums befindet.

Ziele

Ziel der Bildungsarbeit ist, Jugendliche und Erwachsene durch die Beschäftigung mit der regionalen Zeitgeschichte Linstows und seiner Umgebung, zu befähigen, größere historische Zusammenhänge zu erfassen, zu analysieren und einzuordnen.

Wir berücksichtigen bei der Planung und Durchführung unserer Bildungsangebote immer das Alter, die Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe.

Wir setzen partizipative Methoden ein, um die eigenständige Auseinandersetzung mit historischen Inhalten zu fördern. Dazu gehörten der Wechsel der Methoden und Arbeitsformen, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Aneignung komplexer historischer Inhalte zu ermöglichen.

Demokratiebildung und Förderung von Toleranz gegenüber Minderheiten ist angesichts der Migrationsgeschichte der Wolhyniendeutschen ein zentrales Anliegen. Neben der Vermittlung historischer Zusammenhänge wollen wir Menschen dazu anregen, über ihre Rolle und Handlungsmöglichkeiten in unserer heutigen Gesellschaft nachzudenken.


Fördermittel für Schulklassen

Für den Museumsbesuch können Schulklassen aus Mecklenburg-Vorpommern einen Zuschuss von bis zu 500 € erhalten, z.B. für Fahrtkosten und den Museumseintritt. Das Antragsformular ist rechtzeitig vor der Klassenfahrt beim zuständigen Schulamt einzureichen. Bei Fragen zur Beantragung helfen wir Ihnen gern weiter.


Buchung

Die Preise für die Bildungsangebote sind abhängig von der Gruppengröße und dem Umfang der Projekte.

Wenn Sie mit Ihrer Gruppe ein Projekt in Linstow durchzuführen möchten, werden wir gemeinsam mit Ihnen, ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot entwickeln!


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