Vereinsgeschichte

Mit der politischen Wende von 1989/90 erwachte auch in Linstow großes Interesse an Themen, die durch Staat und Partei entweder totgeschwiegen oder einseitig vermit­telt worden sind. Dazu gehörte insbesondere auch die Beschäftigung mit dem Schicksal von Menschen, die aus Siedlungsgebieten östlich der Oder-Neiße-Grenze stammten. Angestoßen durch den damaligen Bürgermeister Johannes Herbst entstand die Idee dem Erinnern, Erzählen und Gedenken an Flucht und Vertreibung einen festen Ort zu geben.

Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben am 9. September 1993 den Heimatverein Linstow e.V. gegründet, der der Träger des Wolhynier Umsiedlermuseums ist. Ziel der gegenwärtig ca. 90 Mitglieder ist es, an Geschichte und Traditionen der Wolhyniendeutschen zu erinnern, die sich in Folge von Flucht und Vertreibung am Ende des 2. Weltkriegs in Linstow niedergelassen haben. Mit der Einrichtung des Museums entstand durch bürgerschaftliches Engagement eine Bildungs- Gedenk-, und Begegnungsstätte, in der Flüchtlinge aus Osteuropa ihre Erlebnisse und Erfahrungen thematisieren können.

Zweifellos ist das jährlich am ersten Wochenende im September stattfindende Museumsfest mit bis zu 500 Gästen aus dem In- und Ausland Höhepunkt der Vereinsarbeit und des Dorflebens. Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft werden geladen und Kinder und Jugendliche beteiligen sich an der Programmgestaltung. Darüber hinaus werden unterschiedliche Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wie Projekttage, Museumsführungen oder Diskussionsveranstaltungen angeboten.

Für seine Aktivitäten wurde der Heimatverein Linstow e.V. bereits im Dezember 2003 mit dem Regionalen Bürgerpreis geehrt. In seiner Festrede dankte der Bundestagsabgeordnete Werner Kuhn den Mitgliedern des Vereins für ihr langjähriges, freiwilliges Engagement bei der Aufklärung von Jugendlichen und Schülern insbesondere im Sinne wirksamer Prävention gegen Gewalt im Umgang mit Fremden.